Sabine Bürger studierte Bildende Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf bei Professor Ulrich Erben und als Meisterschülerin bei Professor Günther Uecker. 1986 wurde sie mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zum Studium am Royal College of Art in London ausgezeichnet. Sie lebte sechs Jahre in London, wo sie eine Reihe von Performanceprojekten entwickelte und sich einer Untersuchung des fotografischen Selbstbildes widmete. Ab den späten 1990er-Jahren präsentierte sie ihre fotografischen Werke in zahlreichen Ausstellungen, unter anderem im Museum Ludwig in Köln. Ihre Schwarzweißfotografien erschienen auf den Titelseiten der deutschen Fotomagazine Photonews und Schwarzweiss. Seit 2007 konzentriert sie sich vorwiegend auf das Medium Video und erforscht die Schnittstelle zwischen Video und Sound. Diverse Projekte entstanden in Zusammenarbeit mit Musikern, u.a. Heiner Göbbels (D), William Basinski (US), Machinefabriek (NL) und Steve Roden (US).

Kurzbiografie

Seit 2005 ist sie außerdem als Übersetzer für Museen tätig (mit Tim Beeby). Projekte aus jüngster Zeit sind unter anderem der Katalog zu Sag Schibbolet! Von sichtbaren und unsichtbaren Grenzen, einer Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems, Österreich (2018); Übersetzung der Publikation der Skulptur Projekte Münster Out of Place sowie von Teilen des Skulptur Projekte Münster Archivs (2017); A-Z. Die Sammlung Marzona in der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Berlin (2017); sowie der komplette Ausstellungskatalog für 10 Americans. After Paul Klee, einer Ausstellung des Zentrums Paul Klee in Bern (2017) und der Phillips Collection, Washington DC (2018), Werktexte für die Ausstellung A Fire in My Belly in der Julia Stoschek Collection Berlin (2020/21), und Übersetzungen für die Ausstellung This World Is White No Longer. Ansichten einer dezentrierten Welt, Rupertinum, Salzburg (2021). Im April 2021 erschien ihr Beitrag "Working with artists and curators: Translating for the contemporary art world" in der Publikation Translation – Kunstkommunikation – Museum, Barbara Ahrens et al. (Hg.), im Frank & Timme Verlag, Berlin.

Second Nature, eine von Bürger co-kuratierte Gruppenausstellung, die kulturelle Wahrnehmungen von Natur in unterschiedlichen Medien untersuchte, war 2014 in der Galerie Vayhinger/Radolfzell zu sehen. Great Expectations, ein Video- und Fotoportrait des Wisbech & Fenland Museum (UK), wurde u.a. an der Universität Duisburg-Essen (2016/18/20), der Amsterdam School for Heritage, Memory and Material Culture an der Universität Amsterdam (2017) sowie auf der Konferenz Art, Materiality and Representation im British Museum und der SOAS University of London präsentiert. Ihr Video-Textportrait der Stuttgarter Galeristin und Mariposa-Gründerin Helga Müller, ein über achtstündiges Video, das mehrere Jahrzehnte Kunstgeschichte der deutschen Nachkriegszeit anschaulich vermittelt, war nach Stationen in Ostfildern und Bregenz in der Ausstellung Köln auf dem Weg zur Kunstmetropole zu Gast, einer Veranstaltung des Kunsthistorischen Instituts der Universität zu Köln in Kooperation mit dem Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels (ZADIK). Jüngere audiovisuelle Kollaborationen mit Musikern waren The Silver Key mit der mexikanischen Komponistin Rosalía Soria Luz, präsentiert bei der ISSTA International Festival and Conference on Sound in the Arts, Science and Technology, im Dundalk Institute of Technology, Irland (2017), und Neander’s Hollow mit dem niederländischen Musiker Anne Chris Bakker, im Herbst 2018 im Stadtmuseum Düsseldorf gezeigt. Ihr großformatiges Fassadenprojekt, das 12-Kanal-Video Soma(2)_Moksha, war im September 2021 auf der Fassade von EP7, Av. de France Paris (gegenüber der Bibliothèque nationale de France) zu sehen.